So textest Du den perfekten Essay

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Ein Essay kann für einen Texter schon mal zur Herausforderung werden. In diesem Beitrag findest Du Tipps, worauf Du beim texten achten musst. Voraussichtliche Lesedauer: 5 min.
Inhalt

Einen Essay zu schreiben, wirkt auf den ersten Blick wie eine leichte Aufgabe. Die Textsorte gibt Dir viele Freiheiten, so dass Du Dich entsprechend austoben kannst. Hier liegt jedoch die Gefahr: Ohne einen richtigen Plan, starke Argumente und intelligente Stilmittel hast Du nicht viel mehr als ein paar Zeilen aneinandergereiht, die niemanden überzeugen. Ein richtiger Essay sieht anders aus. Wir zeigen Dir daher, wie Du einen Essay textest, der die journalistischen Anforderungen erfüllt und gleichzeitig den Leser packt. Anders gesagt: Wir bringen Dir bei, wie Du den perfekten Essay textest.

Was ist ein Essay?

Das Wort Essay lässt sich aus verschiedenen Ursprüngen ableiten. Es kann aus dem Französischen „essayer“ oder „essai“, dem Italienischen „saggio“ oder dem Spanischen „ensayo“ kommen. Je nach Kontext heißt das Wort „versuchen“, „beurteilen“ oder „prüfen“. Damit zeigt Dir der Essay bereits, was ihn auszeichnet: Er ist ein Denkversuch, eine geistreiche Abhandlung. Diese behandelt in der Regel eine gesellschaftliche oder kulturelle Erscheinung, die Du aus Deiner Perspektive beschreibst. Damit ist diese Darstellungsform eine Mischform aus meinungsorientiertem und informativem Text. Wie bekommst Du das überzeugend aufs digitale Papier?

1. Bereite Dich vor

Hast Du Dich für ein Thema entschieden, heißt es recherchieren. Denn: Um Deine Leser von Deiner Meinung zu überzeugen, benötigst Du die wesentlichen Ansichten und Argumente zu Deinem Thema. Wie viel Du Dich dabei vorbereiten möchtest, liegt bei Dir. Denn: Die Meinungen zum Umfang der Literaturrecherche beim Essay gehen auseinander. So setzen einige Essayisten auf eine umfassende und gründliche Vorarbeit, um so mit allen Facetten des Themas vertraut zu sein. Es fällt ihnen dann besonders leicht, ihre Meinung überzeugend darzustellen.

Andere glauben wiederum, dass auf diese Weise die Inspiration verloren geht. Sie bevorzugen es, nur eine Handvoll Literatur zu lesen und sich so „freier“ und intuitiver ein Bild zu machen. Es liegt daher an Dir, Dich für eine Variante zu entscheiden.

2. Finde den richtigen Ton

Jedes Thema hat seinen ganz eigenen Ton. Damit Dein Text als ein stimmiges Ganzes wirkt, solltest Du genau wissen, welchen Ton Du wann anschlagen willst. Denn: Der Ton hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie Deine Argumente beim Leser ankommen.

Hast Du Dich einmal für einen Ton entschieden (z. B. formell, lässig oder frech), musst Du diesen nicht den ganzen Text über durchexerzieren. Du kannst gekonnt variieren und den Ton somit zu Deinem persönlichen Stilmittel machen. Willst Du also beispielsweise einen inhaltlichen Bruch in Deinem Text besonders hervorheben, solltest Du an der Stelle einen Tonwechsel vornehmen.

Das Wort Rhetorik aus einem schwarzen Stück Metall ausgeschnitten
Das Wort Rhetorik aus einem schwarzen Stück Metall ausgeschnitten

3. Nutze rhetorische Stilmittel

Damit Dein Essay eine entsprechende journalistische Qualität erlangt, solltest Du verschiedene rhetorische Stilmittel in Deinen Text einbauen. Manchmal werden User diese bewusst wahrnehmen, manchmal landen sie unbewusst in ihrem Kopf. Das Ergebnis ist jedoch immer dasselbe: Sie sind von der gedanklichen und sprachlichen Darstellung Deines Essays überzeugt. Damit Dir das gelingt, kannst Du zum Beispiel diese Stilmittel in Deinen Text integrieren:

  • Alliteration: Bei einer Alliteration haben mehrere aufeinander folgende Wörter den gleichen Anfangslaut. Das können zum Beispiel Ausdrücke wie „blitzblank“ oder „der hungrige Hund“ sein. Diese bleiben besser im Kopf der Leser hängen.
  • Ellipse: Eine Ellipse verkürzt einen Satz, um dessen Sinn möglichst deutlich zu machen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Satz „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Hier wurde sowohl vor als auch nach dem Komma das Wort „kommt“ gestrichen, um eine möglichst prägnante Aussage zu formulieren.
  • Neologismus: Neologismen sind neu kreierte Wörter, die es so bisher nicht gab. Dabei kann es sich um einen vollkommen neuen Begriff oder einen von einem bestehenden Wort abgeleiteten Begriff handeln.
  • Parenthese: Eine Parenthese ist ein Einschub mitten im Satz, um einen Gedanken zu verstärken. Das kann zum Beispiel so aussehen: „Das Schreiben eines Essays ist – und das ist keine Überraschung – eine journalistische Herausforderung.“
  • Personifikation: Eine Personifikation vermenschlicht Dinge, Tiere oder Anderes, indem sie diesen menschliche Eigenschaften zuschreibt. Einfache Beispiele sind „Die Sonne lacht“ oder „Der Wind pustet“.
  • Rhetorische Frage: Rhetorische Fragen sind Fragen, auf die Du keine Antwort benötigst – weil jeder die Antwort kennt.

Bevor Du jetzt krampfhaft in jedem Satz ein Stilmittel einbaust: Es reicht, wenn Du an wichtigen inhaltlichen Punkten darauf zurückgreifst.

Weitere Stilmittel sowie alles zum Thema Orthographie und Grammatik findest Du in unserem Glossar.

4. Formuliere eine These in der Einleitung

Du hast Dein Thema, Ideen für einen prägnanten Ton und jede Menge Stilmittel im Kopf. Jetzt kannst Du loslegen. In der Einleitung kannst Du Dein Thema herleiten wie Du möchtest. Du solltest dabei aber stets sicherstellen, dass Du in den ersten Sätzen Deine These aufstellst. Formuliere dazu einen kurzen, prägnanten Satz, der Deine Meinung zum Thema umschreibt. Dabei muss die These für jeden verständlich sein.

Um zu überprüfen, ob Deine These ausreichend verständlich ist, kannst Du diese über den „Küchenzuruf“ kontrollieren. Dafür fragst Du Dich, ob jemand Deine These verstehen würde, wenn er diese aus dem Nachbarraum zugerufen bekommt.

Daneben ist es auch wichtig, dass Deine These nicht unanfechtbar ist. Im Gegenteil: Es ist gut für Deinen Essay, wenn sie nicht vollkommen sattelfest ist. Sie soll Dir vor allem eine Argumentationsbasis bieten. Und: Sie soll Leser neugierig auf den Essay machen. Sehen Sie in Deiner These Diskussionsbedarf, werden sie motiviert, Deinen zu Text lesen. Denn: Sie wollen sehen, wie Du Deine These stützt.

5. Überzeuge mit Deinen Argumenten

Im Hauptteil hast Du eine wichtige Aufgabe: Spiele Deine Argumente voll und ganz aus. Bring dazu zunächst Deine stärksten Beweisgründe ein, um Deine Meinung auszudrücken. Du kannst in diesem Rahmen auch gelesene Literatur oder persönliche Anekdoten einbringen, um Deine Argumentation zu stützen. Danach kannst Du auch schwächere Argumente einbringen, die für Deine These sprechen. Um sicherzustellen, dass Deine Leser diese nicht als schwach wahrnehmen, kannst Du sie über Stilmittel stärken und so selbst aus mittelmäßigen Argumenten überzeugende Punkte machen.

Vermeide es im Hauptteil insgesamt, Dich zu sehr auf die Literatur zu stützen. Versuche, Dich auf Deine Meinung zu konzentrieren und diese möglichst prägnant und unterhaltsam auf den Punkt zu bringen. Auf diese Weise kannst Du Leser am ehesten überzeugen.

Ein nach links zeigender Pfeil auf einer zweifarbigen Betonwand
Alles auf Anfang: Schlag einen Bogen zurück zur These

Zwischenüberschriften strukturieren einen Text zwar sinnvoll, sie sind bei einem Essay aber eher unüblich. Nutze stattdessen Absätze, um einen Gedankensprung zu kennzeichnen. Stell dabei sicher, dass Du in jedem Absatz nur einen Hauptgedanken unterbringst. Fängst Du einen neuen Gedanken an, mache einen Absatz. Du wirst sehen, dass Du so auch ohne Zwischenüberschriften eine ansehnliche Struktur auf die Beine stellen kannst. Als Orientierung für die Absatzlänge gilt: Ein Absatz sollte nicht mehr als eine halbe Seite umfassen.

6. Schlage einen Bogen zurück zur These

Der Schluss dient dazu, einen Bogen zurück zu Deiner These oder Fragestellung zu schlagen. Dazu kannst Du Dein wichtigstes Argument wiederholen und so Deine Meinung noch einmal klar und deutlich zum Ausdruck bringen. Zu guter Letzt solltest Du ein Fazit ziehen und einen Ausblick geben. Auf diese Weise gibst Du Lesern einen Anknüpfungspunkt, der sie weiter über Deinen Essay nachdenken lässt.

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Max Schmitt
Max Schmitt ist Gründer und Inhaber von contify GmbH. Als gelernter Journalist hat er sich nach seinem Studium auf hochwertige Inhalte spezialisiert. Von suchmaschinenfreundlichen Texten über Interviews bis zu Content-Strategien setzen er und sein Team Botschaften in Szene. Mit seinem Co-Founder Matthias Meyer gründete er Oktober 2012 die Agentur m-square, aus der im Frühjahr 2016 die Tochterfirma contify – eine Textagentur für Content mit Mehrwert entstand.
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Max Schmitt
Max Schmitt ist Gründer und Inhaber von contify GmbH. Als gelernter Journalist hat er sich nach seinem Studium auf hochwertige Inhalte spezialisiert. Von suchmaschinenfreundlichen Texten über Interviews bis zu Content-Strategien setzen er und sein Team Botschaften in Szene. Mit seinem Co-Founder Matthias Meyer gründete er Oktober 2012 die Agentur m-square, aus der im Frühjahr 2016 die Tochterfirma contify – eine Textagentur für Content mit Mehrwert entstand.

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