Du liest einen Text vom ersten bis zum letzten Wort. Gerade fertig, hast Du schon wieder vergessen, was der Autor Dir eigentlich sagen wollte. Kommt Dir das bekannt vor? Viele Texte bringen zwar eine Handvoll guter Ideen mit, sie hinterlassen jedoch keinen bleibenden Eindruck. Das liegt nicht an fehlender Innovation, sprachlicher Qualität oder mangelnder Kreativität. Die Texte weisen schlichtweg keinen „Clincher Sentence“ auf. Wir zeigen Dir heute, wie Du mit einem Clincher Sentence jeden Beitrag überzeugender machst – und so im Kopf Deiner Leser bleibst.
Was ist ein Clincher Sentence?
Ein Clincher Sentence ist ein Statement, Argument oder Fakt, der einen Textabsatz, ein Kapitel oder ein ganzes Buch abschließt. Der Satz erfüllt dabei zwei wesentliche Zwecke:
- Ein Clincher Sentence unterstreicht Deine Key Message.
- Ein Clincher Sentence macht Lesern auf verständliche Art und Weise klar, was sie aus dem Text mitnehmen sollen.
Dabei ist er nicht einfach eine Zusammenfassung von bereits Gesagtem. Vielmehr befördert der Satz eine Tiefe und Bedeutung an die Oberfläche, die Leser mit dem Kopf nicken lässt oder ihnen ein „Jetzt verstehe ich“ entlockt. Der Satz bringt damit zusätzlichen Wert in Deinen Textabschnitt. Für Dich heißt das: Ein Clincher Sentence ist Deine Chance, Leser mit wenigen Worten von Deinem Punkt oder Deiner Idee zu überzeugen und (in den nächsten Abschnitt) zu entlassen. Du gibst ihnen so das Gefühl, dass Dein Absatz rund und fertig ist. Im Idealfall weist ein Clincher Sentence genau den Inhalt auf, den User zitieren, wenn sie sich auf Deinen Text beziehen. Damit ist der Satz eine kleine Portion Weisheit, mit der Du Deine Texte erst wirklich gut machst.
So schreibst Du einen Clincher Sentence
Um einen Clincher Sentence auf die Beine zu stellen, stell Dir am Ende Deines Absatzes, Blogbeitrags oder Buches zum Beispiel diese Fragen:
- Was ist Deine Key Message?
- Welche Frage willst Du beantworten?
- Welches Problem willst Du für Deine Leser lösen?
- Was ist Deine entscheidende Empfehlung?
Bist Du Dir über den Inhalt Deines Clincher Sentence bewusst, geht es an die sprachliche Formulierung. Du kannst diese mit Begriffen wie „schlussfolgernd“, „abschließend“ oder „im Ergebnis“ beginnen, wenn Du ein wirkungsvolles Fazit ziehen möchtest.
Willst Du Deine Leser zu etwas veranlassen, kannst Du in Deinem Clincher Sentence auch eine klare Handlungsempfehlung aussprechen. Besonders überzeugend ist Dein Satz, wenn Du zunächst Deine Weisheit für User auf den Punkt bringst und diese dann mit einer Handlungsempfehlung verknüpfst. Passt eine Handlungsempfehlung nicht in Deinen Text, kannst Du stattdessen auch einen inspirierenden Abschluss finden, der Leser zum Nachdenken anregt. Dafür eignen sich zum Beispiel Fragen, Zitate, (aufmerksamkeitserregende) Fakten, Metaphern und Humor.
Dann kannst Du einen Clincher Sentence einsetzen
Theoretisch kannst Du nach jedem Absatz einen Clincher Sentence einsetzen. Das hilft Dir, jeden einzelnen Textblock nachhaltig im Kopf der User unterzubringen. Das passt jedoch nicht bei allen Textarten. So ist beispielsweise bei längeren Blogbeiträgen ein Clincher Sentence nach jedem Abschnitt sinnvoll. Du kannst so Deine jeweilige Idee oder Argumentation auf den Punkt formulieren. Bei einem kurzen Artikel oder einem Kapitel in einem Buch ist ein Clincher Sentence jedoch weniger empfehlenswert. Er kann dann eine gegenteilige Wirkung haben, da er den Gedankenfluss der Leser stören könnte. Hier ist es eher angebracht, den Clincher Sentence ganz zum Schluss unterzubringen.
An den Stellen, wo Du auf einen Clincher Sentence verzichtest, kannst Du stattdessen einen Cliffhanger einsetzen.
Dieser ist das perfekte Gegenstück zum Clincher Sentence. Statt einen inhaltlichen Punkt abschließend hervorzuheben, kreiert ein Cliffhanger bei Lesern das Bedürfnis weiterzulesen. Du gibst damit also einen kleinen Vorausblick auf das, was im folgenden Absatz oder Kapitel auf sie wartet. Ein Wechselspiel aus Clincher Sentence und Cliffhanger gibt Dir damit die Mittel an die Hand, Leser von Anfang bis Ende Deines Textes bei Dir zu halten – und sie erst zu entlassen, wenn sie jedes Wort gelesen und in ihrem Kopf nachhaltig abgespeichert haben.