Inhalt:
- Versteckte Inhalte hinter Tabs tauchen nicht in den SERP-Snippets auf
- Google Search Quality Guidelines Update am 16. Mai 2019
- Sind ALT-Attribute bei Bildern noch notwendig?
- Rich Media Test Tool für mobilen Google-Bot
- Die Ankündigung – June 2019 Core Update
- Fazit SEO-Rückblick Mai + Core Update im Juni
Versteckte Inhalte hinter Tabs tauchen nicht in den SERP-Snippets auf
Laut John Mueller (https://www.youtube.com/watch?v=PBAtvzYIbP8&t=34m55s) wird Content mobiler Webseiten, die hinter Tabs liegen, nicht in den Google-Suchergebnissen ausgespielt. Aber für das Ranking und die Indexierung nutzt Google die versteckten Inhalte trotzdem. Hintergrund des Ganzen ist die Erwartungshaltung des Nutzers. Konkret bedeutet das: Wenn ein Nutzer auf ein Snippet in den SERPs klickt, erwartet dieser einen direkten Sprung zum Inhalt, ohne einen zusätzlichen Klick ausführen zu müssen. Wird jedoch der Content hinter Tabs oder ähnlichem versteckt, wird die Erwartung nicht erfüllt. Fraglich ist, ob die versteckten Inhalte (hidden text) wirklich in das Ranking mit einfließen.
Verschiedene Arten, wie man Text verstecken kann:
Natürlich sollte man folgende Möglichkeiten nicht dazu nutzen, um den Text zu verstecken. Ganz früher haben solche Methoden noch funktioniert (Keyword Stuffing), jedoch sollte hiervon großer Abstand genommen werden:
- Weiße Schrift auf weißem Hintergrund (ein Klassiker) bzw. die gleiche Schriftfarbe nutzen wie der Hintergrund
- Verschiedene CSS Befehle, z.B. display:none; oder visibility:hidden;
- Hinter Bildern Text verstecken
- U. v. m.
So wird heutzutage Content „versteckt“
Viele Shops verwenden verschiedene Arten, um Text zu „verstecken“. Eventuell ist hier das Wort „verstecken“ etwas zu hart gewählt. Dieses Vorgehen wird „click to expand“ genannt und findet bei vielen Shops Anwendung.
Jeder kennt es: „Weiterlesen“, „Mehr“, „Details“ usw. werden häufig als Beschriftung von Tabs und Buttons verwendet. Hinter diesen technischen Möglichkeiten werden dem potenziellen Käufer zusätzliche Informationen, beispielsweise zum Produkt, angeboten und eigentlich auch erstmal vorenthalten.
Doch sollte man hier wirklich relevanten Content „verstecken“. Warum zeigt man nicht sofort den Inhalt. Oft wird hier das Buzzword Usability in den Raum geworfen, um diese Techniken des „hidden contents“ zu verteidigen, gerade bei mobilen Endgeräten. Aus meiner Inhouse-Erfahrung sind es aber oft ganz andere Gründe, dort werden Dinge genannt wie: „Das sieht doch doof aus mit so viel Text“, „Brauchen wir hier wirklich so viel Inhalt“, „Das liest doch eh kein Mensch“.
Es gibt Argumente für und gegen diese Methoden. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass man Content nicht erst nach einem Klick zu Gesicht bekommen sollte, wenn es relevant für das Produkt oder für die Dienstleistung ist. Dann lieber komplett weglassen oder kürzen und direkt dem User anzeigen.
Google Search Quality Guidelines Update am 16. Mai 2019
Seit langer Zeit wurden am 16.05. die Google Search Quality Guidelines aktualisiert. Diese umfassen jetzt sage und schreibe 166 Seiten. Viel Input, der sich aber lohnen kann.
Eine wesentliche Änderung ist der Punkt 15.0. Hier wurde der Title von „The Relationship between E-A-T and Needs Met“ zu „The Relationship between Page Quality and Needs Met“ geändert. Übersetzt heißt es so viel wie „Das Verhältnis zwischen der Seitenqualität und der Bedarfserfüllung/Anforderungen erfüllt“ Auch im restlichen Dokument wurde E-A-T (Expertise, Autorität, Vertrauenswürdigkeit) durch Page Quality ersetzt.
Durch das letzte Core Update im August 2018 hat Google klar gemacht, wie wichtig es ist, Webseiten professionell und mit hoher Qualität zu betreiben. Ansonsten kann es eben zu Abstrafungen und Rankingverlusten kommen.
Hier bekommt ihr die aktuellen Google Search Quality Guidelines
Sind ALT-Attribute bei Bildern noch notwendig?
Auf Nachfrage von Ryan Jones am 29.05.2019, ob ALT-Attribute bei Bildern ein Ranking Faktor sind, hat Gary Illyes auf Twitter folgendes geantwortet (https://twitter.com/methode/status/1137065987923206144):
„Yes, we do image understanding in Google Images, but that’s not yet 100% perfect and to the best of my knowledge doesn’t cover all images. Use alt attribute whenever you can if you don’t want to risk it.“
Laut Gary Illyes kann Google eine Vielzahl von Bildern bereits verstehen und „auslesen“ (Ist ja schon länger bekannt). Aber perfekt funktioniert dies noch nicht und daher sollte man das ALT-Attribut weiterhin einsetzen. Ob dies ein Ranking-Faktor ist, hat er nicht beantwortet. Wir werden weiterhin das ALT-Attribut für Bilder einsetzen, auch wenn Google beim Verstehen der Bilder immer besser wird. Hier ist noch hinzuzufügen, dass die ALT-Attribute für die Barrierefreiheit von Webseiten gedacht sind und entsprechend sehschwachen bzw. sehbehinderten Personen helfen können, die Bilder in textueller Form zu „sehen“.
Rich Media Test Tool für mobilen Google-Bot
Ab dem 01. Juli 2019 wird auf den Mobile First Index umgestellt und dieser bei noch nicht indexierten Domains angewandt. In Zuge dessen wurde das Test Tool für Rich Media Daten um den Google-Bot für Smartphones erweitert.
Jedoch ist die aktuelle Version noch in der Beta-Phase und es werden noch nicht alle Rich-Suchergebnisse und Fehlertypen unterstützt:
Warum das Ganze?
Alle wichtigen Rich-Media-Daten, die bereits auf der Desktop-Version vorhanden sind, sollen natürlich auch in Zukunft für den Google-Bot vollständig auslesbar sein, um auch die Rich-Media-Ergebnisse bei den Google-Suchergebnissen anzeigen zu können.
Die Ankündigung – June 2019 Core Update
Das große Zittern in der SEO-Branche ging los, als Google zum ersten Mal ein Core Update im Voraus ankündigte. Das sogenannte „June 2019 Core Update“ wurde pünktlich am 3. Juni 2019 online gestellt. Viele SEOs schauten gespannt auf ihre Projekte, doch erstmal passierte nix (wie zu erwarten). Nach und nach konnten erste Schwankungen beobachtet werden. Laut Google kann die Aktualisierung des Ranking-Algorithmus noch einige Tage dauern.
Die Ankündigung des großen Google-Updates
Via Twitter kündigte Google erstmals in seiner Geschichte am 2. Juni 2019 ein großes Google Core Update im Voraus an:
Neben der Veröffentlichung des Datums hat Google dem Core Update gleich einen Namen gegeben: „June 2019 Core Update“. Bisher hat sich Google bei solchen Updates immer sehr bedeckt gehalten. Erst nachdem das Update online war und einige Tage vergangen waren gingen in der SEO-Welt die Alarmglocken an, da einige große Schwankungen bei Webseiten beobachtet wurden, und jeder fragte sich: War das jetzt ein Google Update? Auf Nachfrage via Twitter direkt an Google wurde dies dann auch meistens bestätigt. Jedoch war diese Informationspolitik seitens Google für die SEOs und Online-Marketer nicht gerade optimal. Danny Sullivan erklärte auf Nachfrage via Twitter, dass Google in Zukunft proaktiver mit solchen wichtigen Informationen umgehen möchte. Ein Grund für die Umstellung sei auch die Flut der Fragen, die im Nachhinein eines Updates via Twitter an Google direkt gestellt wurden. Hier die Aussage von Danny Sullivan zu der neuen Vorgehensweise:
Gab es im Jahr 2019 noch mehr Core Updates?
Ja, bereits im März 2019 gab es eine große Änderung am Google-Core-Algorithmus. Das sogenannte „March 2019 Core Update“ (Vorschlag des Namens kam auch von Google) wurde am 12. März gestartet und betrifft die globalen Suchergebnisse. Der Rollout lief bis zum 15. März. Ein Auszug aus dem Twitter-Channel zum „March 2019 Core Update“ von Google SearchLiaison könnt Ihr wie folgt nachlesen:
Google Core Updates – Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer
Laut Sistrix konnten von dem Core Update einige Domains profitieren. Hier eine Auswahl von den Gewinnern und Verlierern des June 2019 Core Updates:
Gewinner:
Viele Domains aus dem Health-Bereich konnten ihre Sichtbarkeit sehr gut steigern. Aber auch Portale wie lernen.net und billiger.de haben dazugewonnen.
Verlierer:
Fazit SEO-Rückblick Mai + Core Update im Juni
Viel los im Mai und Juni 2019 – Eine Ankündigung seitens Google für ein bevorstehendes Google Core Update ist diesmal Premiere gewesen. Noch nie gab es in der Google-Geschichte eine Information für ein bevorstehendes Google Update. Entsprechend groß waren auch die Reaktionen auf den Google-Tweet, anhand der Retweets und Postings bei Facebook konnte man regelrecht die Erhöhung des Blutdruckes vereinzelnder SEOs spüren 🙂
Laut Sistrix werden in Zukunft Content- und News-Seiten noch stärker betroffen sein, als es beim jetzigen June Core Update der Fall war. Wir dürfen gespannt sein, wie die Entwicklung weiter geht.
Durch die Erweiterung des Rich Media Test Tools um den mobile Google Bot zeigt sich, dass alle Weichen für den mobilen Bot ab 01.07.2019 gestellt werden. Auch wenn hier primär neue Webseiten betroffen sind, bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Umstellung auch auf bestehende Webseiten und deren Rankings auswirkt.
Quellenverzeichnis:
- Abbildung 1: Twitter.com
- Abbildung 2 & 3: search.google.com/test/rich-results
- Abbildung 4,5,6,7: Twitter.com
- Abbildung 8: Sistrix.de
- Abbildung 9: Sistrix.de