7 Gründe, warum User Deinen Text nicht zu Ende lesen

Ein Ortsschild mit dem Wort „END“. 7 Gründe, warum User Deinen Text nicht zu Ende lesen.

7 Gründe, warum User Deinen Text nicht zu Ende lesen.

Ob Blogbeitrag, Landing Page oder Social-Media-Post – mit jedem Text willst Du Usern etwas zeigen und sie so zu einer Handlung bewegen. Damit Du dieses Ziel erreichst, müssen sie Deinen Text in der Regel bis zum Ende lesen. Denn: Nur wenn Du sie von vorne bis hinten mit Deinen Argumenten bearbeitet hast, machen sie den Klick, den Du Dir wünschst. Das Problem: Viele Leser schaffen es nicht bis zum Ende Deiner Gedanken – und verzichten so auf den heißbegehrten Klick. Wir zeigen Dir, warum Nutzer Deinen Text vor dem letzten Punkt verlassen – und was Du dagegen tun kannst.

1. Du verwendest zu viele leere Phrasen

User und Google lieben Long Form Content. Webseitenbetreiber fluten daher das Web seit einiger Zeit mit Artikeln über 1000 oder 2000 Wörter, um die Aufmerksamkeit der Leser und der Suchmaschine zu gewinnen. Oftmals liegt ihnen dafür jedoch nicht ausreichend gehaltvoller Input vor. Die Folge: sie kreieren einen langen Text, der immer wieder leere Phrasen zusammenschmeißt, die keine wirkliche Bedeutung haben. Das Resultat: Leser springen ab.

Nichtssagende Sätze sind einer der Hauptgründe, warum User Deinen Text verlassen. Ihr Kopf wundert sich über Zeilen hinweg, was Du ihnen sagen willst – nur um am Ende festzustellen, dass Du einen einfachen Gedanken formulieren wolltest. Um Nutzer in Deinen Zeilen zu halten, solltest Du daher überprüfen, ob jeder einzelne Satz einen Zweck in Deinem Text verfolgt. Und: ob Du einen Satz oder Absatz einfacher und besser auf den Punkt formulieren kannst. Auf diese Weise stellst Du sicher, dass Leser mit jedem Wort Deiner Idee folgen können – und so am Ende den Klick machen, den Du Dir vorstellst.

2. Du konzentrierst Dich nicht nur auf eine Idee

Es ist verlockend: Du willst User zum Beispiel gerade dazu bringen, bei Dir Laufschuhe zu kaufen. Da liegt es auf der Hand, sie in diesem Kontext auch auf Deine Wanderschuhe hinzuweisen. Nach dem Motto: Wenn sie die Laufschuhe nicht kaufen, greifen sie vielleicht zu den Wanderschuhen. Thematisch mag dieser Kniff nahe liegen. Um User jedoch bis zum Ende Deines Textes zu bekommen, ist das keine schlaue Wahl.

Denn konzentrierst Du Dich auf mehr als eine Idee in Deinem Beitrag, leidet die Argumentation für den Hauptgedanken. Sprich, Du kreierst zwei Kanäle, auf die sich die Aufmerksamkeit Deiner Leser richten kann. Das Ergebnis: Du halbierst die Chancen darauf, dass sie das eine oder das andere kaufen.

Fokussiere Dich daher in Deinen Beiträgen stets auf eine Idee und widme Dich dieser ohne Querverweise bis zum letzten Satz. Willst Du dennoch eine Verbindung zu einem verwandten Thema herstellen, kannst Du das klassisch über einen Link vornehmen.

3. Du verwendest keine Cliffhanger

Mit jedem Absatz und jeder neuen Überschrift läufst Du Gefahr, Leser zu verlieren. Dieser kleine, weiße Fleck, der zwei Textblöcke voneinander trennt, lässt in nahezu jedem Text einige User wegklicken. Das passiert Dir jedoch nur, wenn Du keine Cliffhanger in Deinen Beiträgen verwendest.

Cliffhanger bauen Spannung im Text auf und motivieren Nutzer weiterzulesen. Du machst User so neugierig auf das, was im nächsten Absatz folgt. Sie lesen weiter, bis sie die Auflösung des Cliffhangers erreicht haben. Bevor Du jetzt die Qualität von Frank-Schätzing-Romanen oder der neuesten Netflix-Serie vor Augen hast, können wir Dich beruhigen. Du musst kein Kreativ-Genie sein, um Cliffhanger in Deinen Text einzubauen. Du kannst über eine einfache Behauptung oder Frage am Ende eines Absatzes ausreichend Spannung kreieren, um User in den nächsten Absatz zu leiten.

Oftmals reicht es bereits, wenn Du aus Deinem Text einen Listicle machst. Dabei wollen Nutzer schlichtweg wissen, was der nächste inhaltliche Punkt (Grund, Frage, Fehler, Anzeichen etc.) ist, der Dein Thema erklären soll. Einfache Zahlen vor Zwischenüberschriften können daher oftmals bereits als Cliffhanger funktionieren. Wie Du einen guten Cliffhanger schreibst, haben wir Dir in unserem Beitrag „Wie Du kleine Cliffhanger in Deine Texte einbaust“ gezeigt.

Keine Struktur, kein roter Faden: Dein Text sieht wie harte Arbeit aus.
Ein sehr langer Text.

4. Dein Text sieht wie harte Arbeit aus

Dein Text sieht aus wie ein einzig großer, untrennbarer Brei – über 1500 Wörter ohne Absätze und Zwischenüberschriften. Texte, die wie harte Arbeit aussehen, lassen User schneller aussteigen, als Du „Absprungrate“ sagen kannst. Möglichst ansprechend kannst Du einen Beitrag für User gestalten, indem Du zum Beispiel

  • Zwischenüberschriften verwendest,
  • Bullet Points einsetzt,
  • Nummerierungen nutzt
  • und wichtige Zwischenergebnisse optisch herausstellst.

Neben einer ansprechenden Optik darf sich jedoch auch der Inhalt nicht wie ein hartes Stück Arbeit anfühlen. Leere Phrasen, komplizierte Sätze und Fachwörter lassen User spätestens nach dem ersten Absatz die Stirn runzeln und Deinen sorgsam aufbereiteten Text wegklicken. Halte Dich daher inhaltlich an einfache und kurze bis mittellange Sätze, die Du mit verständlichen Wörtern füllst.

5. Du erreichst Leser emotional nicht

Features und Fakten sind wichtig, um Leser in Deinem Artikel zu überzeugen. Hältst Du Dich jedoch nur an Zahlen und trockene Tatsachen, machen Nutzer spätestens nach der Hälfte Deines Beitrags den Abflug. Ob beim Thema Auto, Spülmaschine, Reisen oder Steuererklärung – User wollen emotional mitgenommen werden. Wenn Du also willst, dass sie Deinen Blogbeitrag oder Sales Pitch bis zum Ende lesen, musst Du sie an die Hand nehmen und ihnen ein ganz bestimmtes Gefühl vermitteln.

Nicht die Fakten oder Features treiben sie durch die Zeilen, sondern die Emotionen, die sie mit Deinem Produkt oder Deiner Idee verbinden.

Sorge daher am besten von Anfang an dafür, dass sie wissen, welches Gefühl sie bei Dir bekommen. Hast Du hier eine entsprechende Basis geschaffen, kannst Du das Gefühl durch Fakten und eine sachliche Argumentation untermauern. Du wirst sehen: Nutzer werden so nicht nur zu Deinen Kunden, sondern zu Fans Deiner Ideen.

6. Du nutzt keine Clincher Sentences

Manchmal sind Themen einfach komplex. So komplex, dass Du Mühe hast, eine Teilidee in einem einzigen Absatz verständlich darzustellen. Während einige User darin Deine Quintessenz verstehen, sind sich andere noch unsicher, was genau Du meinst. Diese Unsicherheit resultiert nicht selten in einer Userflucht.

Eine mögliche Lösung dafür sind Clincher Sentences. Ein Clincher Sentence ist ein Argument, Fakt oder Statement, das einen Textabsatz abschließt. Er ist eine Zusammenfassung, die das bereits Gesagte noch einmal so auf den Punkt bringt, dass User dies als eine kleine Weisheit mitnehmen. Diese abschließende gedankliche Klarheit im Kopf der Nutzer gibt ihnen die kognitiven Kapazitäten, den gelesenen Absatz abzuschließen und mit Neugierde in den nächsten Block zu springen. Clincher Sentences funktionieren dabei nicht nur bei komplizierten Themen. Du kannst sie auch bei einfachen Inhalten einsetzen. Sie erfüllen dabei denselben Zweck: Sie lassen User den Absatz gedanklich abschließen und entlassen ihn oder sie so in den nächsten Textblock. Wie Du einen Clincher Sentence schreibst, haben wir Dir in unserem Beitrag „Warum Du mit einem Clincher Sentence jeden Text überzeugender machst“ gezeigt.

Schau nochmal genau hin und finde den Grund für Deinen fehlenden Lesefluss.
Eine Brille und ein Textmarker liegen auf einem Buch.

7. Du hast keinen Lesefluss entwickelt

Du hast Zwischenüberschriften, Aufzählungen, einfache Sätze, Emotionen, Cliffhanger und Clincher Sentences in Deinen Beitrag eingebaut – und trotzdem fühlt sich das Ganze nicht rund an. Irgendwie kommt kein Lesefluss zustande. Das kann an einem kleinen Satz oder einem gedanklichen Stolperer liegen. Die Folge: Wenn sich ein Text nicht fein abgeschliffen anfühlt, kann es passieren, dass User diesen trotz hohem Mehrwert und einer guten Schreibe wieder verlassen.

Wenn Du also das Gefühl hast, dass Dein Text keinen angenehmen Lesefluss erzeugt, gehe jeden einzelnen Satz noch einmal durch. Frage Dich:

  • Wo fühlt sich das Tempo Deiner Schreibe nicht richtig an?
  • Gibt es vermeidbare inhaltliche Doppelungen?
  • Kannst Du Deine Wortwahl irgendwo verbessern?
  • Hat ein Abschnitt zu wenig inhaltliche Substanz?

Je genauer und überzeugender Du in den Punkten 1-6 gearbeitet hast, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Dein Text keinen Lesefluss hat. In der Regel solltest Du durch die Behebung von einigen wenigen Wörtern oder Gedanken den Flow erzeugen können, der User von Anfang bis Ende durch Deinen Beitrag bringt.

Matthias P. Frank verfügt dank seines Studiums der englischen und deutschen Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften über extensive Erfahrung mit Text und Translation gleichermaßen. Seit 2015 unterstützt er das contify-Team als Junior Key Account Manager in beiden Sprachen. Neben dem Projektmanagement textet er auch regelmäßig selbst und verleiht sogar reinen SEO-Texten noch einen gewissen literarischen Touch.
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