In der deutschen Rechtschreibung gibt es bisweilen einige Einschübe, deren Charakter die Regeln der Kommasetzung erforderlich macht. Bei einer Apposition (App.) handelt es sich sprichwörtlich um einen „Zusatz“, der eine erklärende Funktion übernimmt. Doch welche Formen von Appositionen gibt es und wie lassen sie sich in bestehenden Texten leicht erkennen – oder in eigene Schrifterzeugnisse geschickt einbauen?

Hinweis: Das lateinische Wort appositio bedeutet wörtlich übersetzt „Zusatz“ und gab dem erklärenden Beisatz seinen heutigen Namen.

Wie erkennt man eine Apposition?

Normalerweise wird der Einschub durch ein Pronomen (der, die, das) eingeleitet und begründet somit eine weite Apposition. Im Gegensatz dazu steht die enge Apposition, die oft nur aus einem Wort besteht und nicht durch Kommata abgegrenzt werden muss. Einige Beispiele veranschaulichen diese Varianten:

Beispielgruppe 1 – weite App.:

„Philipp, der Freund von Paul, kommt auch zu der Party.“

„Maja, die beste Schülerin der Klasse, schreibt immer nur Einser.“

„Bellevue, das Schloss des deutschen Bundespräsidenten, steht im Berliner Stadtteil Tiergarten.“

Eingeschoben wird also ein nebensatzartiges Konstrukt, das durch den Artikel eingeleitet wird, der auf das Subjekt des Hauptsatzes Bezug nimmt.

Beispielgruppe 2 – enge App.:

„Die Stadt Berlin hat über dreieinhalb Millionen Einwohner.“

„Deutscher Kaiser im 3. Kreuzzug war Friedrich I. Barbarossa.“

„Joanne K. Rowlings Roman ‚Harry Potter‘ schlug in Deutschland ein wie eine Bombe.“

In diesem Fall wird dem Subjekt lediglich eine Erklärung beigestellt, die allerdings nicht durch Kommata oder andere Satzmittezeichen abgegrenzt werden muss.

Beispiele für Grenzfälle – eingeleitet durch bestimmte Adverbien:

„Die Preise für alle Treibstoffe, besonders Benzin, steigen seit Jahren kontinuierlich.“

„Einige deutsche Fußballvereine, namentlich Bayern München, haben einen internationalen Ruf.“

„Die Mädchen der C-Jugend, also der Altersgruppe 12-14 Jahre, spielen sonntags immer um 15:00 Uhr.“

Ebensolch ein Grenzfall wird durch die Phrase „das heißt“ eingeläutet:

„Römische Geistliche, das heißt katholische Priester, müssen nicht unbedingt Italienisch sprechen.“

Wie verwendet man eine Apposition?

Um den stilistisch wohlklingenden Einschub sinnvoll in die eigene Sprache einzubauen, bedarf es eigentlich nur der Berücksichtigung der bereits erwähnten Kommaregel. Wird eine Apposition in weitem Stil oder mit Adverbien (Grenzfälle) gebildet, wird der eingeschobene Nebensatz durch Kommata abgegrenzt. Im engen Fall, also bei Namenszusätzen oder kategorischen Beschreibungswörtern, ist die Kommasetzung bei Appositionen nicht notwendig.