Flektierbare Wortarten sind Wörter der deutschen Sprache, die in ihrer Ursprungsgestalt veränderlich sind und deshalb flektiert werden. Der Begriff Flexion stammt vom lateinischen „flectere“, was so viel wie „beugen“ bedeutet. Substantive (Nomen), Verben, Adjektive, Artikel und Pronomen werden demnach „gebeugt“, das heißt dekliniert oder konjugiert. Doch welche Wortarten sind von Haus aus unveränderlich, bleiben also immer in ihrer Ursprungsform bestehen?

Welche Wortarten zählen als nicht flektierbare?

Adverbien:

Ein Adverb ist einem Adjektiv sehr ähnlich. Es beschreibt die Eigenschaft seines Bezugswortes, bezieht sich allerdings nicht auf ein Substantiv (Nomen), sondern auf ein Verb. Eine Tabelle zeigt die Veränderlichkeit desselben Wortes als Adjektiv und die Unveränderlichkeit als Adverb.

„gut“ als Adjektiv„gut“ als Adverb
gute Dingegut schlafen
gute Menschengut aussehen
guten MorgenEs sich gut gehen lassen
guter MannIn der Schule gut abschneiden
gute FrauBeim Essen gut zulangen können
gutes Kindgut gemacht

Interjektion:

Bei Interjektionen handelt es sich dem lateinischen Ursprung des Wortes (inter: zwischen; iacere: werfen) nach um Einwürfe, die in ihrer Gestalt ebenfalls unveränderlich sind. Oft drücken sie Emotionszustände aus. Einige Beispiele lauten wie folgt: aha, aua, bäh, igitt, huch, nanu, oh, oha, pfui, tja, ups, wow und viele mehr.

Konjunktionen:

Die Verbindungswörter, die zwei gleiche Satzteile (Hauptsatz, Nebensatz) oder auch gleichwertige Bestandteile einer Aufzählung miteinander verbinden können, sind in ihrer Art ebenfalls unveränderlich. Die bekanntesten Konjunktionen lauten: beziehungsweise, oder, sowie, und.

Numerale:

Die Numeralia umfassen alle Varianten eines Zahlwortes, das allerdings in seiner einmal gesetzten Form letztendlich unveränderlich ist. Es steht demnach auf einer Stufe zwischen flektierbaren und nicht flektierbaren Wörtern, wird allerdings deshalb in die hier gewählte Kategorie mit aufgenommen, da es in sich unveränderliche Wörter sind (zwei Männer, zwei Frauen, zwei Häuser), wenn sie auch alle auf dem Grundzahlwort basieren. Dabei gibt es die  folgenden unterschiedlichen Numeralia:

Grundzahleins, zwei, drei, vier usw.
Ordnungszahlerste, zweite, dritte, vierte usw.
Folgezahlerstens, zweitens, drittens, viertens usw.
Wiederholungszahleinmal, zweimal, dreimal, viermal usw.
Verhältniszahleinfach, zweifach, dreifach, vierfach usw.
BruchzahlGanzes, Hälfte, Drittel, Viertel usw.
ZahlhauptwortDutzend, Hundert, Million, Milliarde usw.
Gesellschaftszahlallein, zu zweit, zu dritt, zu viert usw.

Achtung: Das Grundzahlwort „eins“ ist hier die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Es heißt demnach „ein Mann“ und „eine Frau“, aber nicht „*eins Mann“ oder „*eins Frau“.

Präposition:

Bei Präpositionen handelt es sich dem lateinischen Ursprung (prae = vor; ponere = stellen) nach um „Vorwörter“. In der Linguistik spricht man auch von Fallfügeteilen. Sie bezeichnen ein Verhältnis örtlicher, zeitlicher, begründender, anmerkender oder die Art und Weise betreffender Art. Dabei lassen sie sich immer einem oder zwei bestimmten Kasus zuordnen, was ihre Unveränderlichkeit noch bestärkt:

Genitivabzüglich, angesichts, anhand, bezüglich, infolge, mittels, trotz, ungeachtet, unweit, während, zugunsten usw.
Genitiv oder Dativdank, entgegen, entlang (bspw. entlang der Straße, aber: entlang dem Fluss), laut usw.
Dativaußer, bei, gegenüber, gemäß, mitsamt, nach, samt, seit, von, zu usw.
Dativ oder Akkusativan (im Dativ mit Artikel: an dem à am usw.), auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen usw.
Akkusativbis, durch, für, gegen, je, ohne, um, wider usw.

Subjunktion (seltener Konditional):

Subjunktionen verhalten sich ähnlich wie Konjunktionen, verbinden jedoch ein übergeordnetes Element mit einem untergeordnetem (etwa Hauptsatz mit Nebensatz). Das macht häufig die Abgrenzung durch Kommata erforderlich. Einige Beispiele aus dieser Kategorie lauten wie folgt: als, auch wenn, außer dass, bevor, bis, damit, dass, ehe, falls, insofern, insoweit, nachdem, ob, obwohl, seit, seitdem, sobald, sodass, sofern, solange, soviel, soweit, während, wenn, wie, wiewohl, wohingegen, zumal usw.

Einfache und doch komplexe Grammatik:

Obwohl die Merkregel ganz einfach lauten könnte: „Adverbien, Interjektionen, Konjunktionen, Numerale (Zahlwörter), Präpositionen und Subjunktionen sind stets unveränderlich“, gibt es dennoch eine Vielzahl von kleinen Füllwörtern, die man sich merken müsste, um hier alle Besonderheiten stets parat zu haben. Nicht flektierbare Wortarten setzt man im eigenen Sprachgebrauch automatisch fast immer richtig ein.