Ganz ähnlich wie bei der Frage nach der Kommasetzung vor einem und oder einem sowie verhält es sich mit dem Komma nach und. Im folgenden klären sich die Fragen: Wann ist es erforderlich und welche Regeln gilt es zu beachten?

Wie verhält es sich bei und mit der Wortart?

Da es sich bei und um eine sogenannte Konjunktion handelt, ist ein Komma seit der Einführung der neuen deutschen Rechtschreibung nicht mehr erforderlich. Das gilt für alle Konjunktionen, also auch für oder, sowie und beziehungsweise. Doch wann greift die Ausnahmeregel und ein Komma nach und ist plötzlich erlaubt?

Ausnahmen bestätigen die Regel

Mit den Ausnahmen für die Kommasetzung infolge einer Konjunktion verhält es sich ebenso wie im Fall der Positionierung direkt davor. Wenn also ein Einschub erfolgt, der Kommata erforderlich macht, können diese zufällig nach dem Verbindungswort stehen, sie beziehen sich jedoch nicht auf das und. Die drei Sonderfälle lassen sich am besten mithilfe dreier Beispiele veranschaulichen:

Beispiel 1:

„Max, Michael und, und das will schon etwas heißen, Anja, die Filme bekanntlich völlig uninteressant findet, gehen am Freitag zusammen ins Kino.

In diesem Fall wird eine Apposition in die Aufzählung eingeschoben, die Anjas Abneigung zu Filmen vorwegnehmen soll. Die Kommas sind hierbei lediglich die Begrenzungsmarken des Ergänzungssatzes und stehen nur zufällig auch nach der Konjunktion und.

Beispiel 2:

„Wenn es im Winter schneit und, dieses Jahr kam das zum Glück nicht vor, die Salzkammern erschöpft sind, wird Autofahren zu einer echten Qual. 

Hier werden zwei Hauptsätze durch einen Nebensatz unterbrochen, der die Eigenschaften des zweiten in gewisser Weise vorwegnimmt. Der Einschub könnte natürlich auch an einer anderen Position im Satz stehen, entscheidet man sich jedoch für diese Variante, muss das Komma nach und stehen.

Beispiel 3:

„In diesem Jahr und, um nicht vorwegzugreifen, auch in einem der folgenden Jahre wird der Handyhersteller ein noch innovativeres Modell seines neuesten Artikels vorstellen.“

Hierbei handelt es sich um einen eingeschobenen erweiterten Infinitiv, also eine „zu + Infinitiv-Konstruktion“ in Form eines Nebensatzes, der wiederum nur zufällig nach der Konjunktion und steht und die Kommasetzung hier erforderlich macht.

Merkhilfe:

Diese spezielle Form der Setzung von Kommata im unmittelbaren Umfeld eines und ist an sich eher selten vorzufinden. Im eigenen Sprachgebrauch verbannt man derartige Formulierungen aus Bequemlichkeit meist gänzlich aus der Alltagssprache. Findet man sie in geschriebener Form allerdings doch, kann man sich darauf verlassen, dass es sich um eine der drei Ausnahmen – also Nebensatzeinschub, Infinitivgruppe oder Apposition – handelt.