Groß, größer, am größten – Der folgenden Beitrag zeigt, wie man Adjektive steigern kann. Die drei Formen, die ein Adjektiv dabei einnehmen kann, heißen Positiv, Komparativ und Superlativ. Sie bezeichnen das Ausgangsadjektiv, dessen gemäßigte Steigerung und die höchstmögliche Steigerung.

Hinweis: In Ausnahmefällen können auch Adverbien gesteigert werden, zum Beispiel bei den Begriffen „bestens“, „höchstens“, „mindestens“, „spätestens“ usw.

Besonderheiten der Adjektiv Komparation

Der Komparativ

Den Regeln der deutschen Rechtschreibung folgend endet ein Komparativ immer auf -er. Wird die damit verbundene Aussage in einen Bezug gesetzt, erfolgt die Konjunktion ausnahmslos durch die Vergleichspartikel „als“, die nie mit Kommata abgegrenzt wird. Im Die folgenden Beispiele zeigen klassische Fehler, welche man durch diese Regel ganz einfach vermeiden kann.

Beispielsatz:

„Das rote Auto gefällt mir besser als das blaue.“

Der beliebte Kommafehler:

(das Sternchen zeigt an, dass der folgende Satz grammatikalisch falsch ist)

„*Das rote Auto gefällt mir besser, als das blaue.“

Wenn „als“ als Vergleichspartikel verwendet wird, kommt – genauso wie beim Wörtchen „wie“ in dieser Funktion, wenn die beiden Bestandteile gleichwertig sind – davor niemals ein Komma.

Der dialektale Wie-Fehler:

„*Das rote Auto gefällt mir besser wie das blaue.“

In vielen deutschen Dialekten ist dieser Satz sehr viel gebräuchlicher als die korrekte Standardschreibweise des Beispielsatzes. Die Vergleichspartikel „wie“ wird jedoch nur dann genutzt, wenn die beiden zu vergleichenden Parameter gleichwertig sind (z. B.: „Das rote Auto gefällt mir genauso gut wie das blaue.“). Sobald ein Komparativ eingesetzt wird, muss dann allerdings „als“ eingesetzt werden.

Der Superlativ

Ein Superlativ wird im Deutschen immer mit -st- gebildet. Dabei wird diese höchste Form der Steigerung innerhalb der Deutschen Sprache fast immer mit einem „am“ gebildet. Einige Beispiele in Form einer Tabelle zeigen auf, wie sich die drei Formen unterscheiden:

PositivKomparativSuperlativ
gutbesser (als)(am) besten
schönschöner (als)(am) schönsten
starkstärker (als)(am) stärksten
schwachschwächer (als)(am) schwächsten

Beliebte Fehler:

Ein paar Wörter haben sich in die deutsche Standardvarietät eingeschlichen. Das bedeutet, sie existieren als falsche Form neben der korrekten, werden allerdings so oft gebraucht, dass man sie nicht per se ignorieren kann. Dennoch sind sie grammatikalisch falsch. Einige Beispielwörter in korrekter und falscher Schreibweise zeigen auf, was damit gemeint ist:

falschkorrektKommentar
*weitgehendstweitestgehendDer steigerbare Bestandteil des Partizips „weitgehend“ (Positiv) verbirgt sich im Adjektiv „weit“, nicht im Verb „gehen“.
*einzigsteinzigWenn eine Person beispielsweise als „einzige“ anwesend ist, kann diese Form des Alleinseins nicht weiter gesteigert werden.
*allerbestebesteDie höchste Steigerungsform von „gut“ ist „(der/die/das) beste“. Besonders Jugendliche neigen dazu, Adjektive durch das Präfix „aller-“ ins im wahrsten Sinne des Wortes „Unermessliche“ zu steigern.
(mein) *Gutster(mein) BesterDie Substantivierung des Adjektivs „gut“ in seiner hier geschilderten Form als Superlativ wird dialektal oft (und gerne nur im Spaß) falsch gebraucht.

Hinweis: Neben Positiv, Komparativ und Superlativ zählen auch noch der sogenannte Elativ und der Exzessiv zur Adjektiv Komparation. Der Elativ ist dabei dem Superlativ gleich, wird jedoch mit einem Präfix oder einem Beiwort gebildet (z. B.: „hocheffektiv“, „bestbezahlt“, „extrem schön“ und so weiter). Der Exzessiv hingegen entstammt der Umgangssprache und wird durch übertriebene Steigerungsformen gebildet (z. B.: „sehr sehr gut“, „zu schön“ und Ähnliches).

Merkregel:

Diese Fülle an Informationen kann man sich ganz leicht merken, wenn man folgende drei Grundregeln der Adjektiv Komparation beachtet:

  1. Es kann fast jedes Adjektiv gesteigert werden (Ausnahmen bestätigen die Regel, z. B. das Adjektiv „tot“).
  2. Der Komparativ eines Adjektivs wird immer durch das Suffix -er gebildet.
  3. Zuletzt findet sich in einem Superlativ immer der Einschub eines -st-.