Als Adverbialsatz wird ein Nebensatz bezeichnet, der einen entsprechenden Umstand näher beschreibt. Er ist imstande, das Satzglied adverbiale Bestimmung zu ersetzen, weshalb man ihn auch als Gliedsatz bezeichnet. Doch wodurch lässt sich ein solcher adverbialer Nebensatz identifizieren?
Gliedsatz ersetzt Satzglied?
Wie sieht dieser grammatische Wechsel nun im Detail aus? Das lässt sich am ehesten mithilfe eines Beispiels erklären. Im ersten Satz findet sich noch das Adverbiale, also das Satzglied. Im zweiten Beispielsatz, der inhaltlich exakt die gleiche Bedeutung hat, wurde dieses durch einen Adverbialsatz ersetzt:
Beispiel:
„In der Dämmerung bekam ich auf meinem Spaziergang durch den Walt ein ungutes Gefühl.“
„Als es dämmerte, bekam ich auf meinem Spaziergang durch den Wald ein ungutes Gefühl.“
Bei der ersten Formulierung kann man den Regeln der adverbialen Bestimmung folgend noch mithilfe einer W-Frage ermitteln, was das Adverbiale ist: „Wann bekomme ich ein ungutes Gefühl?“ Der Adverbialsatz hingegen wird oft durch eine Konjunktion oder Subjunktion eingeleitet, wie hier durch das Wort „als“. Ermittelt wird er allerdings auf die gleiche Weise, nämlich mithilfe einer Frage.
Welche Adverbialen Nebensätze gibt es und wie werden diese charakterisiert?
Diese Gliedsätze lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Im Folgenden werden entsprechende Nebensätze vorgestellt:
Adversativsatz:
Der Adversativsatz stellt zwei Inhalte einander gegenüber und lässt sich durch Fragen derart ermitteln: „Anstatt was?“ oder „Im Gegensatz wozu?““Anstatt endlich für den Test zu lernen, schaute sie lieber eine Serie und faulenzte auf dem Sofa.“
Finalsatz:
Der Finalsatz lässt sich mit den Fragen „Wozu?“, „Weshalb?“ oder „Warum?“ ermitteln und sucht Sinn und Zweck einer Aussage.“Anja setzte sich nun doch konsequent an ihren Schreibtisch, auf dass ihre Noten endlich besser würden.“
Instrumentalsatz:
Auf der Suche nach dem Mittel, also dem Werkzeug eines Inhalts, erfragt man den Instrumentalsatz mithilfe von „Womit?“, „Wodurch?“ oder „Wovon?““Sie erzielte zwar beste Zensuren, aber nur, indem sie die entscheidenden Antworten von einem Spickzettel ablas.“
Kausalsatz:
Der Kausalsatz liefert den Grund für einen Inhalt. Man findet ihn durch die Fragen „Warum?“, „Wieso?“ oder „Aus welchem Grund?““Anjas Mitschüler müssten endlich mehr für die Schule tun, da die letzten Noten für die Zeugnisse bald gemacht werden.“
Komparativsatz:
Der Komparativsatz erzeugt einen gegenüberstehenden Vergleichswert beim Satzinhalt. Man erfragt ihn in erster Linie durch „Wie?““Anja schlotterten während der Klausur derart die Knie, als ob sie plötzlich alles vergessen hätte.“
Konditionalsatz:
Der Konditionalsatz liefert die Bedingung für einen bestimmten Inhalt. Man findet ihn, indem man nach „Unter welchen Bedingungen?“ oder „Unter welchen Umständen?“ fragt.“Falls die gesamte Klasse einen zu schlechten Notendurchschnitt erhält, muss der Lehrer allen Schülern eine bessere Note geben.“
Konsekutivsatz:
Der Konsekutivsatz erkundigt sich nach der Folge eines Satzinhalts, will also wissen, wie es weitergeht. Er wird durch die Frage „Mit welcher Folge?“ entlarvt:“Anja lernte viele Stunden lang, ohne dass ein Ende in Sicht gewesen wäre.“
Konzessivsatz:
Der Konzessivsatz liefert eine Einräumung oder einen Gegengrund. Man findet ihn, indem man die Frage „Trotz welcher Gründe?“ stellt:“Obwohl Anja mehr gelernt hatte als je zuvor, war sie in der Klausur manchmal überfordert.“
Lokalsatz:
Der Lokalsatz liefert eine örtliche Angabe und kann deshalb durch die Fragen „Wo?“, „Wohin?“ oder „Woher?“ ermittelt werden:“Wohin sie auch blickte, alle anderen schrieben in der Klausur ohne Unterlass auf ihre Fragebögen.“
Modalsatz:
Der Modalsatz bezeichnet die Art und Weise, auf welche ein Satzinhalt verfährt. Man findet ihn, indem man nach „Wie?“ und „Auf welche Weise?“ fragt.“Trotz aller Furcht erzielte Anja immer bessere schulische Ergebnisse, indem sie Tag für Tag ein paar Minuten mehr lernte.“
Temporalsatz:
Der Temporalsatz liefert Informationen zu zeitlichen Angaben und kann durch das Erfragen mit „Wann?“, „Seit wann?“ oder „Wie lange?“ ermittelt werden.“
Nachdem Anja so viel für die Schule getan hatte, wurde sie mit entsprechend guten Noten belohnt.“
Aufgabe adverbialer Nebensätze:
Adverbiale Nebensätze beziehen sich also immer auf einen Hauptsatz. Sie erläutern dabei oft den Inhalt des Hauptsatzes und beantworten eine der zahlreichen W-Fragen. Oftmals werden Nebensätze durch eine Subjunktion oder eine unterordnende Konjunktion eingeleitet, wodurch man sie schnell erkennen kann.