Wie Du eine erfolgreiche Kolumne schreibst

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Eine weitere meinungsäußernde Darstellungsform ist die Kolumne. Was diese spezielle Textart im Vergleich zu anderen journalistischen Methoden ausmacht und wie Du sie erfolgreich verfasst, erfährst Du hier. Voraussichtliche Lesedauer: 5 min.
Inhalt

Die Kolumne gehört zu den journalistischen Darstellungsformen, ist allerdings eher eine freie Textsorte, die nur in ihren Grundzügen bestimmten journalistischen Regeln folgt. Sie überlässt Dich in großen Teilen Deiner eigenen Kreativität. Was auf den ersten Blick nach einem Vorteil klingt, ist in der Praxis eine echte Herausforderung. Denn: Leser einer Kolumne erwarten von Dir in wenigen Zeilen eine außergewöhnliche, mitreißende oder unterhaltsame Darstellung Deiner Meinung. Wir zeigen Dir heute, wie Du eine fesselnde Kolumne schreibst, um die sich Focus, Bild und Spiegel reißen würden.

Was ist eine Kolumne?

Bevor Du die Kolumne mit der Glosse oder dem Essay verwechselt, kurz zur Erinnerung: Die Kolumne gehört zu den meinungsbildenden Darstellungsformen wie dem Kommentar, bei der Du Dich als Autor voll und ganz mit Deinen Ansichten austoben kannst. Das heißt: Du kannst ungefiltert und unzensiert das schreiben, was Du denkst. Veröffentlicht wird eine Kolumne regelmäßig an der gleichen Stelle einer Zeitung oder eines Online-Magazins.

Finde einen wirkungsvollen Titel

Wenn Du mit Deiner Kolumne regelmäßig in einem Medium auftauchen willst, solltest Du Dich für einen festen Titel entscheiden. In der Praxis findest Du oft Titel wie

  • „Genau hingeschaut“
  • „Hinterfragt“
  • „Schon gehört?“
  • „Wie sehen Sie das?“

Was auf den ersten Blick generisch und etwas nichtssagend klingt, ist in den meisten Fällen durchaus Absicht. Denn diese allgemeingültigen Titel bringen Dir drei Vorteile:

  1. Sie passen zu jedem Inhalt einer Kolumne.
  1. Sie weisen einen Wiederkennungswert auf, so dass regelmäßige Leser eine Kolumne schneller finden.
  1. Sie wecken die Aufmerksamkeit der Leser und machen sie neugierig.

Du kannst beim Titel jedoch auch kreativer sein und Dir einen ausgefalleneren Namen ausdenken. Je höher der Wiedererkennungswert und je aufmerksamkeitserregender der Titel ist, desto besser stehen Deine Chancen, Leser für Deine Kolumne zu gewinnen.

Eine Regenbogenflagge mit dem Schriftzug „Peace“ sowie dem Peace-Zeichen
Entscheide Dich für ein Thema, mit dem jeder etwas anfangen kann

Entscheide Dich für das richtige Thema

Die Kolumne gewährt Dir freie Themenwahl. Bevor Du jetzt seitenweise Bücher und Magazine wälzt, um ein passendes Thema zu finden, frage Dich einfach, in welchem Thema Du Dich besonders gut auskennst.

Nur wenn Du mit einem Thema vertraut bist, kannst Du überzeugend und frei Deine Meinung zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig sollte das von Dir gewählte Thema nicht zu speziell sein. Physikalische Abhandlungen über die Schwerkraft oder technische Details zu Flugzeugen interessieren zu wenige Menschen, als dass sie sich für eine Kolumne eignen. Schließlich willst Du mit Deiner Abhandlung so viele Leser wie möglich erreichen. Wähle daher nicht nur ein Thema, das Dir persönlich liegt, sondern auch eins, mit dem viele Leute etwas anfangen können.

Verwende einen klassischen Aufbau

Eine Kolumne schreibt Dir keine feste Struktur vor. Damit Du jedoch nicht in andere journalistische Darstellungsformen abrutschst, solltest Du Dich an einen klassischen Aufbau halten. Dabei holst Du Deine Leser in der Einleitung mit einer These, einer Frage oder einer originellen Behauptung ab und ziehst sie so in Deinen Hauptteil. Hier lässt Du dann Deiner Meinung freien Lauf.

Kritische Beobachtungen kannst Du mit Zahlen und Fakten untermauern. Übertreibe es dabei jedoch nicht, da Du sonst zu sachlich und damit eher in den Bereich eines Essays fällst. Zum Abschluss bietest Du Deinen Lesern einen Lösungsvorschlag, ein Fazit, eine weiterleitende Frage oder eine witzige bzw. überraschende Pointe an. Auf diese Weise denken Leser auch nach Ende Deiner Kolumne über das von Dir Geschriebene nach.

Mit dieser Struktur erfüllst Du die grundlegenden Pfeiler einer Kolumne und machst es Lesern leicht, Dir und Deiner Meinung zu folgen.

Schreibe aus der Ich-Perspektive

Damit Deine Kolumne möglichst persönlich klingt und jeder Leser weiß, dass Du Deine Meinung abgibst, solltest Du aus der Ich-Perspektive schreiben. Leser registrieren so Deine Anwesenheit und können sich besser vorstellen, dass Du zu ihnen sprichst.

Um die Ich-Perspektive einer Kolumne zu unterstreichen, kannst Du persönliche Erfahrungen und Erlebnisse in Deinem Text einbringen. Dazu kannst Du zum Beispiel eine Anekdote aus Deinem Leben wiedergeben oder eine für Dich alltägliche Situation schildern. Das lässt Leser besser verstehen, wie Du zu Deiner Meinung gekommen bist. Gleichzeitig macht es Dich als Kolumnisten glaubwürdiger.

Schreibe präzise

In klassischen Zeitungen steht Dir in der Regel lediglich eine kleine Randspalte zur Verfügung, um Deine Gedanken unterzubringen. Das heißt für Dich: Du musst Deine Kolumne präzise und auf den Punkt texten. Durchschnittlich ist eine Kolumne um die 400 Wörter lang – je nach Medium und Platz.

Diese Beschränkung stellt sicher, dass Leser Deine Kolumne überhaupt lesen. Denn: In Zeiten von kurzen Aufmerksamkeitsspannen und der endlosen Informationsquelle Internet kann Dich jeder mehr geschriebene Absatz Leser kosten. Halte Dich daher kurz und bring Deine Message präzise zu Papier.

Damit Dir das gelingt, kannst Du Dich nach jedem Satz fragen, wie dieser Deine Argumentation stützt. Bist Du unsicher, lies Deine ganze Kolumne ohne diesen Satz und entscheide dann, ob Deine Argumentation so weniger überzeugend ist.

Finde Deinen eigenen Ton

Schreibst Du regelmäßig eine Kolumne für ein bestimmtes Medium, solltest Du Deinen eigenen Ton finden. Wie dieser aussehen soll, kannst Du frei entscheiden. Du kannst dabei beispielsweise humorvoll, kritisch, ironisch, optimistisch oder zynisch klingen. Wichtig ist lediglich, dass Du diesen Ton bei all Deinen Abhandlungen beibehältst. Auf diese Weise erkennen Leser Deinen Schreibstil wieder. Sie wissen so, was auf sie zukommt und was sie von Dir erwarten können.

Unabhängig davon, für welchen Ton Du Dich entscheidest, sollte Deine Kolumne immer so klingen, als ob Du gerade etwas Deinem besten Freund oder Deiner besten Freundin erzählst (ohne die Person dabei direkt anzusprechen). Verwende dafür keine zu steifen Formulierungen oder zu lange oder verschachtelte Sätze. Einfache, kurze Sätze helfen Dir dabei, den Leser an die Hand zu nehmen und ihm Deine Meinung näherzubringen.

Darüber hinaus bringt der Ton einer Kolumne in der Regel sprachliche Bilder, Metaphern und Vergleiche mit. Diese gestalten Deinen Text lebendig, sodass sich Leser ein klares Bild von Deiner Einschätzung machen können.

Ein weinender Mann
Bring Deine Leser zum Weinen – oder Lachen oder Schreien. Wecke Emotionen!

Wecke Emotionen

Du willst in Deiner Kolumne nicht mit möglichst vielen Argumenten überzeugen. Dafür bietet Dir diese Darstellungsform nicht ausreichend Platz. Du willst Leser vielmehr mit wenigen Argumenten emotional erreichen.

Einfache Mittel, um Deine Leser zu einem Gefühlsausbruch zu bewegen, können

  • Witze,
  • ironische Bemerkungen,
  • beeindruckende Statistiken,
  • provokante Behauptungen oder
  • Fragen

sein. Ob Du sie dabei bestätigst, verärgerst oder begeisterst, spielt keine Rolle. Wichtig ist lediglich, dass sie sich von Dir emotional angesprochen fühlen.

Hältst Du Dich an diese Tipps, begeisterst Du in Zukunft Deine Leser mit ausgefeilten Kolumnen, die nicht nur Deine Meinung wiedergeben, sondern auch einen hohen Lesespaß befördern.

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Michael Christl
Michael Christl hat Politikwissenschaften, Kriminologie und Soziologie in Würzburg studiert. Schon früh entwickelte er ein Gespür für Sprache. Nach seinem Abschluss als Magister arbeitete er zunächst als freischaffender Texter. Seit 2014 gehört Michael als Senior Key Account Manager fest zum contify-Team. Dabei ist er sowohl für Projekte in deutscher als auch in französischer Sprache zuständig.
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Michael Christl hat Politikwissenschaften, Kriminologie und Soziologie in Würzburg studiert. Schon früh entwickelte er ein Gespür für Sprache. Nach seinem Abschluss als Magister arbeitete er zunächst als freischaffender Texter. Seit 2014 gehört Michael als Senior Key Account Manager fest zum contify-Team. Dabei ist er sowohl für Projekte in deutscher als auch in französischer Sprache zuständig.

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